Der Vater, ein wohlhabender Mann mit Anteilen an den Familienbesitzungen, stirbt mit jungen 30 Jahren, als Michael sechs Jahre alt war [1]. Die Vormundschaft übernimmt unter anderem sein Onkel Dr. Jobst Lorber [3]. Michael wird in dieser Zeit in mehreren Urkunden als Mitbesitzer des einstigen väterlichen Erbes genannt. Er wurde vermutlich im Lutherischen Glauben erzogen. Die Lorber hatten, wie viele Rats- und Adelsfamilien in Bamberg, diese Konfession bervorzugt, was zunächst selbst von den katholischen Bischöfen, den Herren der Stadt, geduldet wurde. 1578 heiratet die Mutter den Dr. Johann Reuß, genannt "Türck", wie auch viele aus der Lorberschen Familie Jurist und Landgerichtassessor [1].
Am 06.06.1580 kommt er nach Nürnberg zum Pastor der St.-Egidien-Schule Andreas Daucher in "Kost und Schul" [2]. Das Aegidianum (Vorläufer des heutigen Melanchthon-Gymnasiums) war damals nach Altdorf ausgegliedert. 1585 kommt er gemeinsam mit Elias Ölhafen von Nürnberg nach Jena zum Studium [2]. Die Erwähnung Ölhafens in seiner Chronik könnte auf eine anhaltende Studienfreundschaft hindeuten. 1590 setzt er das Studium in Altdorf fort [2]. Am 05.06.1591 trägt er sich ins Stammbuch des Christoph Löffelholz (1572-1619) ein [4]. Im selben Jahr geht er für weitere Studien nach Ingolstadt [2].
Mit dem neuen Fürstbischof Neidhardt von Thüngen wird derweil in seiner Heimatstadt Bamberg der Druck auf die Lutherischen größer. 1594 fordert er eine Rückkehr zur katholischen Kirche und droht andernfalls den Verweis aus dem Hochstift an. Am Montag, 13.11.1595 feiert Michael im mehrheitlich protestantischen Nürnberg Hochzeit mit Juliana Hagelsheimer, genannt Held. Eine Braut aus einer angesehen Patrizierfamilie, also. Die Trauung findet in St. Sebald statt, die Feier in der Behausung von Regina, Wittwe von Philip Römer in der Nähe der Güldenen Gans [2]. Im Jahr darauf beginnt er eine "kleine" Familienchronik zu verfassen [1]. Eine Familie in seiner Vaterstadt Bamberg zu Gründen allerdings, ist zu diesem Zeitpunkt angesichts der Gegenreformation nicht mehr möglich ohne katholisch zu werden. Im selben Jahr zieht er daher, wie viele andere Ratsmitglieder und angesehene Bürger, fort. Zunächst findet das Paar Zuflucht in der Freyung in Zeil am Main [5], einem Ort, der Verfolgten eine Herberge bietet. Hier wird es 18 Jahre lang bleiben und 9 Kinder zur Welt bringen. Unter den Taufpaten tauchen Namen wie der Domherr Adam Groß von Trockau, vertreten durch Landgerichtsassessor Christoph Friedrich von Reitzenstein oder Erasmus Braun, der Bildhauer des Renaissancebaus der Alten Hofhaltung auf [2]. Das Ansehen scheint also offenbar unter dem Wegzug aus Bamberg nicht gelitten zu haben. Am 28.08.1600 stirbt seine Mutter in Bamberg, wird aber in Walsdorf begraben [1], der nächsten noch im Umkreis von der Bischofsstadt verbliebenen evangelischen Pfarrei. In jener Zeit entsteht auch ein Seitenaltar, den die Familie der Kirche stiftet und mit ihren Portraits schmücken lässt [7]. Die bisher einzige bekannte überlieferte Quelle zum Aussehen der adeligen Lorber.
Währenddessen ging es wirtschaftlich aufwärts. Urkunden belegen [9], dass er unter anderem Grundstücke von seiner Tante Martha erwarb. Von seinem Onkel Hans Caspar erbt er Rechte am Haus in der Habergasse 2 [8]. Er übernimmt gemeinsam mit anderen die Vormundschaft über Hans Philip, den Sohn seines verstorbenen Vettern Hans Heinrich. 1613 begann er mit der Erstellung einer großen Familienchronik, die heute scheinbar nur noch in Abschriften erhalten ist [2]. Diese Abschriften aus dem 19. Jahrhundert sind im Besitz der Lorbeer in Wien und dienen wesentlich als Grundlage für diese Biografie. Im Jahr darauf zieht Michael mit seiner Familie von Zeil nach Schweinfurt um, noch ein Jahr später, am 10.06.1615, erwirbt er das Haus der Familie Gadamer (auch Gademann genannt) in der Spitalgasse zu Schweinfurt [2]. Seine Gattin Juliana verstirbt dort am 19.08.1617, ihre Leichenpredigt ist noch erhalten [10]. Er folgt ihr nur ein halbes Jahr später, am 28.02.1618 im Alter von 48 Jahren.
Zu seinem Gedenken wurde eine Bleimedaille geprägt, miteinem Bildnis St. Michaels und einem Lorbeerbaum zwischen Kirche und Wappen [10].