Eine Verknüpfung zum Böhmischen Ast
und zum Stadtsteinacher Ast
erscheint wahrscheinlich, da auch hier die frühesten bekannten Stammhalter Schäfer waren und die räumliche Entfernung in einem plausiblen Rahmen liegt.
Vermutlicher Stammvater
Unklar. Das Familiennamenbuch des Sächsischen Vogtlandes von Volkmar Hellfritzsch gibt als frühe Erwähnungen Schafmeister Jobst Lorperer 1576 in Tobertitz, Schäfer Jobst Lorber 1583 in Jößnitz und Schafmeister Hieronymus Lörperer 1583 iin Pöhl an. Das verleitet ihm zu der Vermutung, dass der Name „Lorber“ vom Schafsköttel herrührt, welcher wohl der Frucht des Lorbeerbaums ähnelt. Eine sehr gewagte These.
Werdegang
Die Vogtländer Lorber waren noch bis ins 18. Jahrhundert als Schäfer tätig. Oft als angestellte Schafmeister für die Herden von örtlichen Adeligen. Einige der Nachkommen dieser wohl wenig wohlhabenden Familien wanderten in die USA oder über Hamburg nach Chile aus.
Christoph Lorber, bei der Hochzeit seines Sohnes Christian Lorber 1693 in Knau wird er als "dermaliger Schafmeister in Moßbach" bezeichnet.
Johann David Lorbeer (1742-1805), Pachtschäfer in Triebes und Vorfahr des Pomona Zweiges - erhielt das zweite „e“ im Nachnamen, wohl aufgrund der sich geänderten Schreibweise der gleichnamigen Gewürzpflanze;
Hans Lorber (+1775) aus Markersdorf bei Berga, frühester bisher bekannter Vorfahr des Chilenischen Hauses;
Erich Hermann Albrecht Lorber (1901-1980), geboren in Hamburg als Sohn eines Könitzers, wanderte nach seiner Hochzeit mit der gebürtigen Chilenin Elfriede Juana Beatriz Eskuche Schleichert (1897-1968) nach Chile aus;
(möglicherweise Teil dieses Astes:) Martha Lorber
(1900-1983), Broadway-Starlet, Tochter eines geborenen Leipzigers.
Heutige Verbreitung
Noch immer finden sich Nachfahren im Vogtland und der näheren Umgebung Sachsens und Thüringens, wo die Lorbe(e)rs relativ häufig vorkommen. Aber auch die Zweige in Chile
und möglicherweise in Pomona/Kalifornien
führen sich auf diesen Ast zurück.
Karte des Vogtlands mit frühen Nennungen des Namens Lorber