Die erste urkundliche Erwähnung in Straßburg 1316 fand schon recht kurz nach der ersten Nennung unseres Namens 1293 in Rostock statt. Zu einer Zeit, als sich die neue Gewohnheit einfachen Bürgern erbliche Familiennahmen zu geben, noch festigte.
Daher ist unklar, ob Godike Lorbere in Rostock ein Verwandter von Ulricus Lorber in Straßburg war oder ob es sich um eine zufällige Entwicklung eines gleichen Namens handelt. Eine Verbindung trotz der großen räumlichen Entfernung kommt in Betracht, weil Godike sehr wahrscheinlich Gewürzhändler war, der so exotische Gewürze aus dem Mittelmeerraum, wie "Lorbeer" im Angebot hatte und damit eine Verbindung zur Handelsstadt Straßburg (im Mittelalter einer der Drehscheiben des Fernhandels) denkbar erscheint.
> Im ersteren Fall sind die Lorber in
Mecklenburg
und Elsass zwei Linien ein und derselben Familie.
> Im anderen Fall wären es zwei getrennte Stämme.
Ein ungeklärtes Rätsel, weshalb auf beide Seiten der unübliche Zwitter-Begriff "Stammlinie" angewendet wird.
Die Hoffnung, dass dieses Geheimnis jemals gelüftet wird, ist leider gering. Nicht zuletzt, weil das Stadtarchiv von Straßburg im Deutsch-Französischen Krieg 1870 schmerzhafterweise in Flammen aufging ... und mit ihm mögliches Wissen um die Frühzeit der Elsässer Lorber.
Die früheste Erwähnung im Elsass war 1316 der Priester und Procureur (Rechtsgelehrter/Anwalt) Ulricus (Ulrich) Lorber im Kloster St. Etienne (St. Stephan) in Straßburg (laut Alphonse Lorber: Chronik des Dorfes Ebersheim, S. 251, Urkundenbuch der Stadt Strasbourg, Inv. 1316 III).
1374 wurde der Straßburger Bischof Lamprecht von Brunn zum Bamberger Bischof gekürt und zog vom Elsass nach Franken. In seinem Gefolge kamen offenbar Mitglieder der Familie Lorber mit, die ihm dort unter anderem als Küchenmeister und Burgverwalter dienten. Der Ursprung der
> Fränkischen Linien.
Die verbliebene Familie (zumindest ein Teil davon) scheint schon im 15. oder frühen 16. Jahrhundert in das etwa 40 Kilometer südwestlich von Straßburg gelegene Städtchen Ebersheim gekommen zu sein. Ein Ort, der sich bis 1424 im Besitz der Bischöfe von Straßburg befand. Hieraus entstand die bis heute kräftig blühende
>
Ebersheimer Linie.