Moritz 1810-1886

Friedrich Moritz Wilhelm Lorbeer

(1810-1886)

Der Kaffeefabrikant

Geboren

30.06.1810 in Haus Nr. 27 (heute: Königsplatz 27), Schwabach, Franken

Familienzweig

Rastenberger Ast > Naumburger Zweig > Wiener Nebenzweig

Vater

Lebrecht Gottlieb Ludwig (genannt Ludwig Gottlieb) Lorbeer (1778 wohl in Bad Lauchstädt-1832 in Sulzbach), Landrichter, Königlicher Stadtpolizeikommissär in Schwabach

Mutter

Eleonore Catharina geb. Schäfer (1792 in Swand-1875 in Nürnberg)

Geschwister

  • Julius August Wolfgang Lorbeer (1811-nach 1861)
  • Eduard Julius August Friedrich Lorbeer (17.03.1813 in Cadolzburg-13.06.1813 in Cadolzburg)
  • Louise Wilhelmine Julie Emilie Lorbeer (1814-1830)
  • Carl Otto Friedrich Dietrich Lorbeer (1817-1854 in Prag)
  • Franz Lorbeer (1824-1824 in Cadolzburg)

Berufe und Ämter

Kaufmann, Spezereiwarenhändler, Kaffeebrennereibesitzer in Wien

Werdegang

Als ältester Sohn geboren. Bei seiner Taufe am 10.07.1810 wurden gleich drei Paten verzeichnet:
  1. Johann Georg Nicolaus Friedrich Freiherr von Orb, Königlich Bayerischer Kämmerer und Kreisrat zu Eichstätt.
  2. Gottlob Reinhold Lorbeer, Stadtapotheker in Adorf im Königreich Sachsen (sein Großvater)
  3. Barbara Catharina Schäfer, Ehegattin des Johann Wolfgang Schäfer, Königlich Bayerischer protestantischer Pfarrer in Schwand.
Er erhielt eine Kaufmännische Ausbildung und arbeitete als Handlungsagent. Er war bereits in seinem 40. Lebensjahr, als er den "Reichsbürgereid" ablegte um Österreichischer Staatsbürger zu werden und neun Tage danach heiratete. Obwohl aus evangelischem Elternhaus, eheliche er in Preßburg die Wiener Katholikin Elise. Die Kinder wurden evangelisch getauft.

1852 gründete er die erste (!) Wiener Kaffee-Brennerei im alten Stadtgraben (die Firma Meinl wurde 1862 gegründet), gegenüber von Klomsers Gasthaus. Nach mehrfachen Wechseln, etwa zum Standort Mühlgasse 6 im VI. Bezirk, übersiedelte die Firma um 1879 schließlich in die Burggasse 30 im VII. Bezirk.

Seinen letzten Wohnsitz hatte er (nach relativ häufigen wechseln) in der Hofmühlgasse 7a im VI. Wiener Bezirk, als er 1886 verstarb.

Besitzerin der Dampf-Brennerei wurde seine Witwe Elise, die Leitung blieb bei seinem Sohn Moritz junior, der diese Aufgabe schon einige Jahre vor dem Tod des Vaters übernommen hatte. Er soll einen Übernahmevorschlag der (bis heute berühmten) Rösterei Meinl abgelehnt haben. Er hätte sich als Werkmeister anstellen lassen sollen. Um 1900/1901 wurde die Brennerei wegen Demolierung des Gebäudes in der Burggasse in die nahegelegene Neubaugasse 64 verlegt. Kurz darauf musste er den Betrieb dann aber doch krankheitshalber wegen einer Koffeinvergiftung aufgeben, so berichten seine Söhne Fritz und Hans in einem Schreiben von 1950.

Hochzeit und Ehepartner

  1. am 28.04.1851 in Preßburg mit Elisabeth (genannt Elise) Möraus (02.12.1828 im Wirtshaus "Ungarische Krone" in der Himmelpfortgasse zu Wien - 14.04.1907 im Greisenasyl in der Grentzgasse zu Wien, beerdigt von der Pfarrei St. Josef zu Wien)

Kinder

  1. Ludwig Moritz Josef Theodor Lorbeer (25.03.1851 in Wien - 27.03.1925 in Wien), Ingenieur, Beamter im Gaswerk
  2. Elise Eleonore Lorbeer (18.01.1854 - 14.09.1858)
  3. Aloise Elisabeth Anna Lorbeer (23.06.1855 - 22.10.1901)
  4. Anna Maria Lorbeer (30.07.1856 - 04.05.1878)
  5. Julius Moritz Carl Lorbeer (14.07.1857 - 28.07.1933), Kaffeesieder
  6. Moritz Friedrich Wilhelm Lorbeer (14.07.1858 - 11.01.1945), Nachfolger als Wiener Kaffeerösterei-Leiter
  7. Theodor Moritz Karl Lorbeer (29.11.1859 - 06.10.1934), später Feigenkaffee-Fabrikant in der Chauseestraße in Berlin
  8. Elise Lorbeer (12.01.1862 - 03.06.1898)
  9. Eduard Moritz Gottlieb Lorbeer (10.08.1863 - 07.03.1926), Buchhalter

    Verstorben

    10.02.1886 in Wien, beerdigt von der Evangelischen Pfarrei St. Josef in Wien
    Familienportait, aufgenommen 1874 in Wien.
    Von links nach rechts: Julius, Anna, Theodor, Elise, Vater Moritz, Ludwig (in Uniform), Eduard, Mutter Elise, Louise, Moritz junior.

    Quellen

    1. Familienarchiv im Besitz von Ing. Ludwig Lorbeer in Wien
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